Bild: HAZ/Rita Nandy

Kultusminister besucht Evangelische IGS Wunstorf

23. August 2018

Kultusminister Grant Hendrik Tonne zeigte sich nach seinem Besuch der Evangelischen IGS Wunstorf beeindruckt von dem Angebot. An verschiedenen Stationen haben Lehrer und Schüler dieses vorgestellt.

Wunstorf. Die Evangelische IGS präsentierte sich an zehn Stationen von ihrer besten Seite. Bei einem fast zweistündigen Rundgang stellten Schulleitung, Lehrer und Schüler am Freitagmorgen Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) das vielfältige Angebot der Schule vor. „Sie können sehr stolz auf ihre Schule sein“, sagte der Kultusminister anschließend zu Schulleiterin Elke Helma Rothämel. „Was ich hier gesehen habe. Ich bin sehr beeindruckt.“

Dieser bewunderte auch den Mut der Schüler, die aus ihrem Schulalltag berichteten. Dazu gehörte beispielsweise Henry. Der Zehnjährige erzählte dem Minister, dass er als Legastheniker speziellen Förderunterricht erhalten habe. „Ich hatte innerhalb von fünf Tagen einen Nachteilsausgleich.“ Auf diesen habe er in der Grundschule fast ein Schuljahr warten müssen. „Super. Das hast du top gemacht“, lobte Tonne den Sechstklässler für seine Ausführungen. „Ich hätte mich das in deinem Alter nicht getraut.“

Was an der Schule soziales Lernen bedeutet, erklärten Zehntklässler. Dazu gehört, dass ältere Schüler jüngere unterrichten. Linus gibt beispielsweise seine Informatikkenntnisse weiter. „Ich bin stolz darauf“, sagte der 15-Jährige. Der didaktische Leiter Hans-Dieter Morys stellte zudem heraus, dass die Schule das soziale und kirchliche Engagement fördere sowie politisches und geschichtliches Interesse wecken wolle. Dazu gehört ein Berlinbesuch. Zum Thema Holocaust soll es demnächst ebenfalls Fahrten geben.

Als bundesweit erste Schule sei die IGS eine Kooperation mit einer Tafel eingegangen, erzählte die Schulleiterin. Ende September werde ein Sponsorenlauf zugunsten der Wunstorfer Einrichtung stattfinden, ergänzte Hikmet Gökdemir, Lehrer des islamischen Religionsunterrichts, und lud den Minister zum Mitmachen ein.

Etwas Besonderes an der Schule ist zudem, dass es islamischen Religionsunterricht gibt. 40 Prozent der Schüler seien nicht getauft und mit 81 muslimischen Schülern der Anteil recht hoch. „Wir haben weniger katholische Kinder als muslimische“, führte die Schulleiterin aus. „Es wird respektvoll mit Glaube umgegangen“, betonte Superintendent Michael Hagen.

Das Kollegium engagiert sich jedoch nicht nur für ihre Schüler. Für neue Lehrkräfte gibt es ein extra Willkommenspaket. In zehn Modulen lernen sie die Arbeit an der evangelischen IGS kennen. Auch gibt es neun Sonderpädagogen, denen die Schule eine Festanstellung bietet.

Von Rita Nandy
Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17.08.2018

von links: Schulleiterin Elke Helma Rothämel, Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, Superintendent Michael Hagen sowie Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt

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