Inklusion

Bild: Jens Schulze

Konfessionen wollen beim Religionsunterricht zusammenarbeiten

Nachricht 03. Dezember 2013

Landesbischof Meister äußert sich zu Beginn der Landessynode

Hannover (epd). Die evangelische und die katholische Kirche wollen beim Religionsunterricht an den Schulen in Niedersachsen in Zukunft enger zusammenarbeiten. An immer mehr Schulen würden Schüler beider Konfessionen auf christlicher Basis gemeinsam unterrichtet, erklärten leitende Vertreter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers am Mittwoch bei der Landessynode in Hannover. Entsprechende Modelle für einen "konfessionell-kooperativen" Religionsunterricht gebe es auch etwa in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die Bischöfe hätten bereits Zustimmung zu diesem Modell signalisiert.

"In den Schulen wird es immer schwieriger, die verschiedenen Konfessionen im Religionsunterricht abbilden zu können", sagte der Vorsitzende des Bildungsausschusses der hannoverschen Synode, Rolf Bade. An Berufsschulen und Förderschulen sowie an gymnasialen Oberstufen gebe es bereits einen gemeinsamen christlichen Unterricht. Wichtig sei, dass Lehrer beider Konfessionen im Wechsel unterrichteten. In überwiegend katholischen Gebieten öffneten sich Unterrichtsgruppen für Protestanten, in überwiegend evangelischen Gebieten sei es umgekehrt.

"Wir müssen es in Zukunft auch viel ernster nehmen, dass sich Menschen auch ganz bewusst gegen die Religion entscheiden", sagte Bade. Für sie müsse als verbindliche Alternative das Fach "Werte und Normen" entwickelt werden. Die Alternative dürfe nicht die Freistunde sein. Die neue Präsidentin des hannoverschen Landeskirchenamtes, Stephanie Springer, wies darauf hin, dass für muslimische Schülerinnen und Schüler zunehmend auch islamischer Religionsunterricht angeboten werde.